Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) wollen verstärkt auf Elektrobusse setzen. Das Unternehmen wird bis 2021 weitere Bus-Linien links- und rechtsrheinisch auf den E-Betrieb umstellen. Mit der Förderung durch das Land NRW ist es der KVB möglich, 50 weitere E-Busse zu beschaffen.
Bereits jetzt sind in der Stadt am Rhein acht E-Busse der niederländischen Firma VDL Bus & Coach im Einsatz. Nicht genug, wie die KVB meinen. Hierfür hat das Verkehrsunternehmen einen Industriedialog gestartet, um gute Angebote der Fahrzeugindustrie zu finden. „Diesen Dialog haben wir Ende November angestoßen“, sagt Stephan Anemüller, Mediensprecher des Unternehmens. Hierbei sind alle Teilnehmer der Industrie, wie etwas Bus- oder Batteriehersteller, eingeladen, ihre Expertise zum Besten zu geben.
Situation vor Ort
„Sie sollen sich die Situation hier vor Ort anschauen und uns helfen, die beste E-Bus Lösung für unsere Stadt zu finden“, so Anemülller. In erster Linie geht es hier um die geeignetste Ladeinfrastruktur für die verschiedenen Buslinien in Köln. Außerdem soll herausgefunden werden, welche Buslinien überhaupt für den Einsatz von Elektrobussen in Frage kommen.
„Erst wenn dieser Industriedialog erfolgreich abgeschlossen ist, wird es im Laufe des Jahres eine europaweite Ausschreibung geben“, sagt Anamüller. „Wichtig ist uns, dass der Hersteller der Busse, die wir dann hier in Köln nutzen, auch einen guten After Sale Service bietet.“ Ab 2021 werde die KVB dann 58 E-Busse haben, ein gutes Viertel ihrer eigenen Flotte. Damit belegt Köln in der E-Mobilität einen Spitzenplatz. Schon heute hat die KVB eine sehr junge, schadstoffarme Busflotte.
Ohne Förderung nicht möglich
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Beschaffung von weiteren 50 komplett emissionsfreien E-Bussen bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB). Verkehrsminister Hendrik Wüst übergab vor kurzem einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 13,28 Millionen Euro an die KVB. Das Unternehmen wird bis 2021 weitere Bus-Linien links- und rechtsrheinisch auf den E-Betrieb umstellen.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: "Wir investieren in die Elektromobilität. Nach Abzug der Landesförderung verbleiben der KVB Mehrkosten für Busse und Infrastruktur in Höhe von 8,85 Millionen Euro, verglichen mit konventionellen Bussen. Ohne Landesförderung wäre dieses nicht möglich. Wir danken dem Land NRW daher ausdrücklich. Noch entscheidender für Klimaschutz und Luftreinhaltung ist, durch mehr Busse und Bahnen die Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen."
ÖPNV Treiber der Entwicklung
Verkehrsminister Hendrik Wüst hob hervor: "Der jüngste Dieselgipfel bei Bundeskanzlerin Angela Merkel und die UN-Weltklimakonferenz in Bonn haben erneut gezeigt, dass wir im Klima- und Umweltschutz deutlich vorankommen müssen. Hierzu wird die E-Mobilität einen wesentlichen Teil beitragen. Gerade der ÖPNV kann mit seinen Fahrzeugen, die praktisch den ganzen Tag bewegt werden, Treiber der Entwicklung sein."
Mit den VDL Bussen, die jetzt schon ihren Dienst im Kölner öffentlichen Nahverkehr verrichten, sei man sehr zufrieden. „Die Elektrobusse haben eine Verfügbarkeit von 92 Prozent im Monat. Damit haben wir nicht gerechnet. Das ist ein sehr guter Wert“, sagt Anemüller. Von einem guten Dieselbus werde eine Verfügbarkeit von 95 Prozent erwartet.
VDL Bus & Coach entwickelt und verkauft einer breiten Palette von Bussen, Reisebussen, Fahrgestellmodulen und Um- oder Ausbau von Mini- und Midibussen mit dem dazugehörigen After-Sales-Service sowie der An- und Verkauf von Gebrauchtbussen. VDL Bus & Coach besteht aus mehreren Busherstellern, die gemeinsam auf dem Weltmarkt tätig sind. Die Produktion erfolgt in den Niederlanden und Belgien. In Europa sind sie der führende Elektrobus Hersteller.
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